Welche Öko-Bilanz hat eigentlich mein Tisch?

Die Klimadebatte ist allgegenwärtig. Sie muss es auch sein, denn Auswirkungen von durch Menschen verursachte Klimaveränderungen sind längstens spürbar. Aus diesem Beweggrund haben sich die Tischler einer entsprechenden Bewertung und einem ökologischen Vergleich mit industriell gefertigter Massenware gestellt.

Foto Schmidt: Landesinnungsmeister Walter Schadler (Mitte) mit Christian Krotscheck (r.), Christian Zach und Landesinnungs-Geschäftsführer Michael Klamminger (l.).

In einer Studie wurde auf Basis einer SPI-Bewertung (mit dem SPI – Sustainable Process Index – werden ökologische Wirkungen von Regionen, urbanen Siedlungen, Gebäuden aber auch von Landwirtschaft, Industriebetrieben und Dienstleistungen ermittelt. Quelle: Wikipedia.) der ökologische Fußabdruck eines vom Tischler hergestellten Werkstückes dem eines industriell gefertigten gegenübergestellt und die Auswirkungen auf unsere Umwelt untersucht.

Das Objekt

Der Vergleich basiert dabei auf der Herstellung eines Vollholz Eichentisches in der Größe 180 x 100 cm und der Anlieferung und Montage vor Ort beim Kunden. Für die Berechnung der Emissionsbilanz wurden die Beschaffung von Material (Eichenholz, Eisenwinkel, Leime und Lacke, etc.), Verpackungsmaterial, der Energieverbrauch, der Personalaufwand, Kosten für Infrastruktur und verursachte Emissionen mit einberechnet. Davon abgezogen wurden die CO2 Einsparungen durch die Kohlenstoffbindung des Holzes über die Nutzungsdauer.

Emissionsbilanz

Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig: Regional hergestellte Möbel vom Tischler haben verglichen mit industriell gefertigter Ware einen minimalen ökologischen Fußabdruck.

Den größten Anteil des ökologischen Fußabdruckes durch ein vom regionalen Tischler hergestelltes Werkstück macht mit 51 % die Rohstoffherstellung aus, gefolgt vom Personaleinsatz (20 %) und der Logistik (15 %).

Bei industriegefertigter Ware – hier kommen vor allem MDF-Platten in Verwendung – sind vor allem der Einsatz von Bindemitteln und Lacken besonders schlecht für die Öko-Bilanz. Weiters negativ wirken sich die teils internationale Logistik und die Mobilität des Personals aus.

Fazit

In der industriellen Fertigung werden kostenschonende aber umweltintensive Methoden angewandt, die Fertigung beim Tischler ist in fast in allen Bereichen ökologisch besser und der große Vorteil der Dezentralität gegenüber industriell gefertigten Waren wird erkennbar. Am Beispiel eines Holztisches ist der ökologische Fußabdruck des regionales Tischlers verglichen mit einem Industrietisch um den Faktor 7 besser, beim Vergleich von MDF-Platten, wie sie häufig bei Möbeldiskontern zum Einsatz kommen, gar um den Faktor 81.

Neben individueller Planung, Maßanfertigung und Qualität ist die Ökobilanz somit ein weiteres wichtiges Argument für die heimischen Tischler.