Wenn der Tischler zum Magier wird.

Eine Kochinsel, die schwebt,  gibt dem Raum Größe.

 Die Leistungsdichte der österreichischen Tischler ist enorm. Gerade, wenn es um individuelles Wohnen geht, wird der Unterschied zwischen Massenfertigung und Handwerk deutlich sichtbar. Handwerk vom Tischer stellt die Persönlichkeit der Menschen in den Mittelpunkt. Wünsche werden dingfest gemacht und perfekt umgesetzt. Wenn ein Kasten schweben soll, dann setzt der Tischler diese Illusion einfach um.

Ein ganz besonderes Projekt wurde kürzlich von einem Tischler gefertigt. Den Bewohnern eines neuen Hauses war es wichtig sich mit natürlichen Materialien zu umgeben, ein Konzept für alle Räume zu haben und das Haus dabei größer wirken zu lassen. Dabei kamen der Küche und dem Badezimmer eine tragende Rolle zu.

 Die fliegende Insel.

Beginnen wir mit der Küche, dem Herzstück des Wohnens. Hier galt es dem Wunsch des Kunden nachzukommen und eine offene Treppe in den Wohnbereich zu installieren. Treppen brauchen Platz und so wurde aus der Not eine Tugend gemacht, denn die Stiege wurde offen konzipiert und kurzerhand in die Küche integriert. Sie trägt die geraden Formen, die in den Räumlichkeiten verwendet werden, weiter. Eine dezente Beleuchtung erzeugt ein harmonisches Ganzes. Das Zentrum der Küche ist die groß angelegte Kochinsel. An dieser Stelle wird der Tischler zum Magier. Um dem Raum Größe zu geben und den Wunsch der Bewohner zu erfüllen an einer schwebenden Insel zu kochen, hat der Tischler den Sockel mit einem Spiegel belegt. Dieser sorgt für eine Illusion und lässt die mächtige Insel scheinbar schwerelos im Raum schweben. Sichtbeton, Stein in Virginia Grey und geräucherte Eiche graugeölt machen den harmonischen Materialmix aus.

Formenspiel gibt dem Badezimmer Größe.

Großzügig, hell und offen sollte das Bad sein und dabei viel Stauraum bieten und zu keinem Zeitpunkt überladen aussehen. Auch wenn diese Anforderungen an ein unerfüllbares Wunschkonzert in einem kleinen Raum anmuten, konnte der Tischler diese mit Bravour erfüllen. Gerade Linien und Formen prägen das Erscheinungsbild. Der runde Spiegel bricht die großen Kubaturen und lässt sie leicht wirken. Zudem vergrößert er optisch und gibt dem Raum viel Tiefe. Das dezente Farbenspiel der Küche wird im Badezimmer fortgesetzt. Der Waschtisch und die Spiegelrückwand sind dabei aus Mineralwerkstoff, aus einem Guss. Unschöne Silikonfugen gehören damit der Vergangenheit an.

 

Die Verbindung.

Verbunden werden der obere und untere Stock mit einer Blocktreppe. Auch hier wird der Tischler wieder zum Magier und lässt etwas kurzerhand einfach verschwinden. So ist zur Küche hin eine unsichtbar eingenutete Absturzsicherung in die Treppe integriert. Der Handlauf ist indirekt beleuchtet und eine Arbeitsplatzbeleuchtung ist in die Treppenführung eingefräst. Damit alles harmoniert, wird der Boden auf Gehrung gearbeitet und der Galeriegeländersteher ist auf der Kante positioniert. Auch hier wird wieder mit Illusionen gearbeitet. Treppe und Boden sind aus unterschiedlichen Materialien. Das Massivholz wird passend zum Parkettboden geräuchert geölt. Somit ergibt sich optisch ein einheitliches Bild.